EINEN FADEN ZIEHEN - DRAWING A THREAD
Das Textilforum im Salzkammergut
„Einen Faden Ziehen“ knüpft an ein Forschungsprojekt über die Geschichte der Frauen der Weberei und Spinnerei Ebensee an. Das Projekt wurde vom Frauenforum Salzkammergut gemeinsam mit der Universität Salzburg 2017-2018 durchgeführt. Wichtige Erkenntnis dieses Leader Projektes war, in Interviews und Erzählcafés zu erfahren und zu erleben, dass die Weberei als Textilbetrieb das soziale und kulturelle Leben des Ortes stark geprägt hat. Im Rahmen unseres Projekts werden Künstler*innen und Handwerker*innen eingeladen, sich mit der textilen Geschichte auseinanderzusetzen und dabei drei traditionelle Textil-Rohstoffe aus dem Salzkammergut, Flachs, Schafwolle und Alttextilien zu erforschen. Die gesammelten Erkenntnisse aus Kunst und Handwerk werden in der Ausstellung Textile Visionen im Salzkammergut bei einer Abschlussausstellung präsentiert.
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GABRIELE SCHULLER
Projektleitung
Tel: +43 650 4404 791
textilforumsalzkammergut@gmx.at
Ein Projekt des Textilforums Salzkammergut im Rahmen der Kulturhauptstad Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024
Die Textilindustrie hat mit der Weberei und Spinnerei in Ebensee den Ort und die Menschen bis in die 1990er Jahre geprägt und beeinflusst. Mit dem Projekt „Drawing a Thread“ wollen wir an diese textilen Traditionen anknüpfen und den Faden weiterspinnen.
GABRIELE SCHULLER
Projektleitung
Tel: +43 650 4404 791
textilforumsalzkammergut@gmx.at
MARIA PFEIFFER
Organisation
INGRID BREJCHA
Organisation
EVA FERNBACH
Wollsymposium
EMMANUELLE CAGNIEUL
Administration
Es bleibt spannend was im Salzkammergut aus diesem Faden in den nächsten Jahren genäht, gestickt, gewebt, gestrickt oder gehäkelt wird.
Unsere Vorfahren haben über Jahrtausende Fertigkeiten zur Herstellung von Bekleidung weiterentwickelt. Das beweisen unter anderem textile Funde aus der Bronzezeit in Hallstatt. Textiles Wissen und handwerklichen Fähigkeiten wurden in Familien, Schulen und Betrieben ganz selbstverständlich weitergegeben. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts beginnt durch die Etablierung von Fast Fashion und der damit verbundenen Auslagerung der Textilindustrie dieses Wissen in Europa zu verschwinden. Heute ist die Textilproduktion weltweit ökologisch und sozial äußerst problematisch. Die Herstellung unserer Kleidung beruht auf Ausbeutung von Menschen (überwiegend jungen Frauen des globalen Südens) und Ausbeutung von Ressourcen. Darüber hinaus haben wir mit einer stetig wachsende Umweltbelastung durch Mikroplastik zu kämpfen, das zum überwiegenden Teil aus Kunstfasern besteht, die von unserer Kleidung stammen.
Es ist daher höchste Zeit, Visionen für eine sozial gerechte und nachhaltige Textilproduktion zu entwickeln. Das Textilforum Salzkammergut will dazu beitragen, Textil-Bewusstsein zu schaffen, ein Textil-Netzwerk aufzubauen und textile Kenntnisse wieder neu zu beleben. Mit dem Projekt „Drawing a Thread“ wird nationalen und internationalen Künstler*innen ein Arbeitsaufenthalt ermöglicht, bei dem sie Textiltraditionen aus dem Salzkammergut aufspüren und in ihrer Arbeit weiterentwickeln sollen. Ein Projekt-Schwerpunkt liegt dabei auf der künstlerischen Erforschung von regionalen textilen Rohstoffen und ihrer Verarbeitung. Die Ergebnisse werden in einer abschließenden Ausstellung präsentiert. Workshops von erfahrenen Kulturhandwerker*innen für ein interessiertes Publikum zum Erlernen textiler Fertigkeiten runden das Programm ab.
Auftraggeber
Europäische Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024
Laufzeit
2022-2024
Regionale Kooperationspartner:innen
- Modeschule Ebensee – 1897 als Stickschule gegründet setzte sie im 19. Jahrhundert Maßstäbe für den Ebenseer Kreuzstich und präsentiert sich heute als moderne Bildungseinrichtung für junge Menschen.
- Handarbeitsmuseum Traunkirchen – Die Sammlung und Weitergabe von traditionellen Handarbeitstechniken wird betreut von den Goldhaubenfrauen aus dem Bezirk Gmunden.